Paperback erschienen im Mai 2016 ISBN: 978-3-7645-0546-2 Preis: 14,99 Euro auch erhältlich als eBook Einzelband |
Seiten: 416 |
Inhalt: Lola Lessing stehen turbulente Wochen bevor: Gemeinsam mit ihren Eltern und ihren Geschwistern reist die junge Frau nach Cornwall, um ihrer Großmutter Elvira einen letzten Wunsch zu erfüllen. Denn Elvira möchte ihre Lieben noch einmal um sich haben, und zwar in dem charmanten Fischerdorf St. Ives, wo sie den glücklichsten Sommer ihres Lebens verbrachte. Niemand ahnt, dass Elvira hier einst ihre große Liebe gefunden hatte — und dass die ganze Familie kurz davor steht, in Elviras geheimnisvolle Vergangenheit einzutauchen und den überraschendsten Sommer ihres Lebens zu verbringen ... Quelle: Verlag blanvalet / RandomHouse Verlagseite des Buches |
Meine Meinung: Tatsächlich war es hauptsächlich das Cover, welches für mich ausschlaggebend war, dieses Buch zu lesen. Maritim spricht mich an, und dann strahlt es auch noch Sommer pur aus. Ich kann nur sagen, die Geschichte hat alles gehalten, was mir die Umhüllung versprochen hat, dieses Debüt der Autorin Anne Sanders hat mich total begeistert. Es ist eines dieser Bücher, an die ich mich zurück erinnere und mir tatsächlich ein bisschen die Tränen kommen, zum Einen vor lauter Rührung und zum Anderen weil ich Lola und ihre Familie vermisse.
Es beginnt im Flugzeug, Lola ist gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester Lynda und ihrem jüngeren Bruder Luca auf dem Weg von München nach St. Ives. Ihre Großmutter Elvira hat ihre Familie für sechs ganze Wochen dorthin gebeten, doch was die Fünf erwarten wird, wissen sie noch nicht und wird noch für viele Turbulenzen sorgen. Nicht jedes Familienmitglied ist im gleichen Maße begeistert davon, sich sechs Wochen aus dem normalen Leben ausklinken zu müssen. Luca hat Sommerferien, mit seinen 17 Jahren geht er noch zur Schule und Lola hat ihr Studium geschmissen, was ihre Familie jedoch noch nicht weiß, für die Beiden jüngeren Geschwister ist es also ein Leichtes, den Alltag für längere Zeit hinter sich zu lassen. Lynda jedoch schmollt von Anfang an, sechs Wochen Urlaub zu nehmen empfindet sie als Zumutung und außerdem lässt sie ihren Verlobten zurück, mit dem sie schon sehr lange zusammen ist.
Warum Elvira ihre Tochter Samatha mitsamt der Familie nach Cornwall zitiert, möchte ich nicht verraten, aber die Fünf werden vieles erleben und durchmachen. Lola steht dabei im Fokus, aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Man muss sie von Anfang an mögen, sie ist so herrlich verpeilt und verrückt, dabei aber sehr gefühlvoll und herzlich. Ein bisschen ist sie der Leim, der die Familie zusammenhält und zusammenführt, denn sie ist es, die Verständnis für alles aufzubringen versucht und im Großen und Ganzen den besten Draht zur allen Familienmitgliedern zu haben scheint. Am besten versteht sie sich mit Luca, er ist unkompliziert und unbeschwert, im Gegensatz zu Lynda, die sich in ein enges Korsett aus Regeln schnürt und alles andere als entspannt wirkt. Doch die Zeit in St. Ives wird die Drei einander näher bringen und Lynda Erkenntnisse bescheren, zu denen sie sonst vielleicht nie gekommen wäre.
Es geht um die Familie und die Liebe, ein großer Grund für die Zusammenkunft in St. Ives, doch neben einer bestehenden Liebe ist es eine neu aufflammende, die eine große Rolle spielt. Lola reist als Single zur ihrer Großmutter, doch daran wird sich im Laufe des Sommers einiges ändern. Daran ist nicht zuletzt ein gewisser Chase Schuld, der im Garten des Hauses werkelt, in dem Lolas Familie ihre Zeit am Meer verbringt. Was sich zwischen Lola und Chase entwickelt, ist besonders für die 26jährige erstmal verwirrend, viel zu lange war sie alleine und versucht es erstmal als lockere Sommer-Affäre abzuhandeln.
Die Familie wird sich neu finden, es wird gestritten, gelacht, geweint und geliebt und das vor der bezaubernden und sommerlichen Kulissen von dem malerischen Küstenort. St. Ives wird so lebendig beschrieben, dass ich während des Lesens das Meer riechen und die Möwen schreien hören konnte. Die Autorin hat es geschafft Cornwall so wunderbar in Szene zu setzen, dass ich mir durchaus vorstellen kann, irgendwann einmal dorthin zu reisen.
Sommer in St. Ives ist von der ersten Seite an fesselnd, der Schreibstil ist lebendig und locker. Die Familie Lessing auf ihrer Reise zu begleiten war kurzweilig und ich hätte noch ewig so weiterlesen können. Besonders die letzten Seiten haben mich mehrfach schmunzeln und weinen lassen. Ich bin nah am Wasser gebaut und es passiert hin und wieder, dass mir Bücher ein paar Tränen abbringen, meistens, wenn es extrem traurig wird. Diesmal jedoch waren es Tränen, weil mich die Geschichte sehr positiv berühren konnte und ich mich besonders Lola sehr nahe gefühlt habe. Mit jeder Seite hab ich sie mehr gemocht und ihr und ihrer Familie gewünscht, dass sich alles zum Guten wendet.
Wer Romane mag, in denen Familiengeschichten und die Liebe eine große Rolle spielen, dem möchte ich dieses Buch ganz doll ans Herz legen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten überraschend viele gute Bücher gelesen, aber Sommer in St. Ives ist bisher mein Lieblingsbuch in diesem Jahr und wird sich so schnell nicht vom Thron stoßen lassen. Hoffentlich schreibt Anne Sanders noch weitere so tolle Werke, ich bin sicherlich eine der ersten Leserinnen, sobald ein neues Buch erscheint. :o)
Vielen Dank für das tolle Rezensionsexemplar!