Taschenbuch erschienen im Januar 2016 ISBN: 978-3-95649-268-6 Preis: 9,99 Euro auch erhältlich als eBook Einzelband |
Seiten: 480 |
Quelle: Verlag mtb Verlagseite des Buches |
Meine Meinung: Das Cover macht es schon sehr deutlich, es handelt sich um eine Dreiecksbeziehung zwischen zwei jungen Männern und einer ebenso jungen Frau. Das kann spannend und höchst dramatisch verlaufen, was in Taking Chances tatsächlich gut funktioniert hat. Es geht um die 18jährige Harper die zum Studieren nach Kalifornien flieht, weg von der Militärbasis, wo sie als einziges weibliches Wesen unter Soldaten aufgewachsen ist, die ihre Familie und Freunde gebildet haben. Außerdem ist da noch Harpers Vater, den sie nur Sir nennt, was auch schon alles über ihr Verhältnis aussagt, denn von Liebe und Nähe ist dort keine Spur zu finden.
In Kalifornien trifft Harper auf Bree, mit der sie sich im Wohnheim ein Zimmer teilen wird. Schnell werden die zwei zu besten Freundinnen und Haper erlebt durch Bree ihre ersten Partys auf denen sie natürlich auch auf sehr attraktive Jungs stößt. Leider verliebt sie sich nicht nur ein einen, nein, sie kann sich zwischen Brandon und Chase nicht entscheiden, was natürlich nicht gut enden kann...
Ich möchte über den Verlauf der Geschichte nicht viel mehr verraten um nichts vorweg zu nehmen. Allerdings möchte ich meinem Eindruck und meinen Gefühlen zu diesem Buch Raum geben. Leider bin ich enttäuscht und genervt. Potenzial hat die Geschichte definitiv, denn trotz vieler Kritikpunkte hat sie mich noch einigermaßen gut unterhalten, was ausschlaggebend für die zumindest zwei Punkte ist, die ich hierfür vergeben habe. Allerdings wurde hier meiner Meinung nach das meiste total kaputt geschrieben, schlimmer geht es kaum. Ich habe noch nie ein Buch gelesen was vor lauter Kitsch und fehlender Realität nur so getrieft hat. Wenn nicht grade jemand weint dann liegen sich alle in den Armen und sagen sich mindestens alle zehn Minuten wie sehr sie sich lieben, nicht selten passiert auch alles auf einmal. Harper hat mich dabei besonders gestört, sie wird wie eine Heilige von allen verehrt und vergöttert, meiner Meinung nach hat ihr Verhalten, was die Dreiecksgeschichte mit Brandon und Chase angeht, nicht grade von Charakterstärke gezeugt, dennoch wird sie dafür kaum kritisiert und bleibt für alle einfach nur süß, toll und anbetungswürdig.
Die Geschichte hat überraschende Wendungen, was ich eigentlich mag, hier werden sie für meinen Geschmack leider völlig fehlplaziert, sind für mich kaum nachvollziehbar und tun dem Verlauf kein bisschen gut. Außerdem hab ich mehrere Logikfehler gefunden, auf einer Seite heißt es z.B., dass einer der Protagonisten wegen einer schweren Gehirnerschütterung noch eine Weile im Krankenhaus bleiben muss und ein paar Sätze weiter wird auf einmal gesagt, dass er, wenn alles gut ist in ein paar Stunden entlassen werden kann. Ich hab noch einen weiteren Punkt gefunden der total merkwürdig erscheint, da ich nicht spoilern möchte, werde ich allerdings nichts dazu schreiben. Ich finde sowas allerdings sehr oberflächlich und nachlässig, sowas sollte einfach nicht passieren beim Schreiben oder Übersetzen eines Buches, das muss doch jemandem auffallen. Überflüssig habe ich empfunden, dass zwei Begebenheiten hervorgehoben werden, die letztendlich dann aber keine Rolle gespielt haben. Einmal wurde so geschrieben, als wenn noch eine Bombe platzen soll, allerdings hatte das überhaupt nichts zu bedeuten, also ebenfalls überflüssig erwähnt.
Ich bin durchaus für Romantik zu haben und glaube auch an die Liebe, ich lese sehr gerne mal leicht schnulzige Romane, aber Taking Chances war ein mir persönlich viel zu überladen mit Kitsch in jeglicher Form. Zu viele Tränen, zu viele Liebesschwüre, viel zu wenig Kritik und Realitätssinn. Wer sich allerdings gerne auf eine rosa-rote Zuckerwatte-Wolke setzen möchte und glaubt, dass ihm meine Kritikpunkte nicht stören werden, der sollte Taking Chances ruhig eine Chance geben.
Zwei Punkte dafür, dass die Spannung zumindest dafür gereicht hat, dass ich doch wissen wollte wie es ausgeht. Zu mehr kann ich mich allerdings beim besten Willen nicht durchringen.
Danke für dieses Rezensionsexemplar an
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