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Die stille Bestie von Chris Carter


ISBN: 978-3-5482-8712-6  -  Erschienen: September 2015
Verlag: Ullstein
Preis: 9,99 Euro  -  Seiten: 448  -  Genre: Thriller  -  Taschenbuch 

Originaltitel: An Evil Mind

die stillebestie
 

Inhalt: 
Profiler Robert Hunter vertraut nur wenigen Menschen. Eigentlich gibt es nur einen, für den er immer seine Hand ins Feuer legt. Lucien Folter, seinen Freund aus Studientagen. Beide können Menschen besser lesen als jeder andere. Hunter vertraute Folter seine engsten Geheimnisse an. Bis dieser plötzlich verschwand. Jetzt kommt ein Anruf. Die Körperteile unzähliger Mordopfer sind aufgetaucht, grausige Trophäen. Angeklagt ist Lucien Folter. Und er will nur mit einem reden: Robert Hunter ...
Quelle: Verlag Ullstein

Verlagseite des Buches

Meine (Kurz-) Meinung: Ein weiterer Fall meines Lieblingsermittlers Robert Hunter, das sechste Buch der Reihe. Diesmal ermittelt dieser jedoch nicht für das LAPD in Los Angeles sondern in verschiedenen Staaten für das FBI, welches ihn um Hilfe bittet, da Lucien Folter, ein alter Bekannter von Hunter, nur mit eben diesem reden und zusammen arbeiten will. Die Morde um die es in diesem Buch geht sind ebenso grausam wie man es gewohnt ist und auch die Spannung läßt nicht zu wünschen übrig, die Atmosphäre habe ich jedoch als völlig anders empfunden, da Robert Hunter nicht in L.A. mit seínem Partner ermittelt sondern an anderer Stelle gemeinsam mit der FBI-Agentin Courtney Taylor. 

Und noch ein anderer Aspekt ist für ein etwas anderes Lesegefühl verantwortlich, der Täter ist gefasst, es geht in erster Linie darum die Opfer zu finden, damit deren Familien endlich Frieden finden. Doch kurz vor Ende der Geschichte ändert sich die Handlung nochmal dramatisch. 

Ich liebe diese Serie und freu mich auf jeden neuen Teil und ein Wiedersehen mit Robert Hunter. Auch Die stille Bestie konnte mich voll und ganz begeistern, jedoch mit einem Wehmutstropfen, Carlos Garcia hat mir gefehlt. Der eigentliche Partner an Robert Hunters Seite spielt in diesem Fall leider keine Rolle. Umso mehr hoffe ich, dass dieser in I Am Death - Der Totmacher wieder mit dabei ist. Der siebte Fall erscheint im Juni diesen Jahres. 

5star


Die komplette Serie mit Links zu den Verlagseiten:

Der Kruzifix Killer
Der Vollstrecker
Der Knochenbrecher
Totenkünstler
Der Totschläger
Die stille Bestie
I Am Death - Der Totmacher (Juni 2016)

Das Juwel - Die Gabe von Amy Ewing


ISBN: 978-3-8414-2104-3  -  Erschienen: Februar 2015
Verlag: Fischer Jugendbuch
Preis: 16,99 Euro  -  Seiten: 448  -  Genre: Jugend-Fantasy, Dystopie ab 14 Jahre
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag

Originaltitel: The Jewel

das juwel
 

Inhalt
: Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken.
Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.
Quelle: Verlag Fischer Jugendbuch

Verlagseite des Buches

Meine Meinung: Das wunderschöne Cover des Buches ist mir schon öfter in´s Auge gesprungen, allerdings gehört es so gar nicht in mein Beuteschema, von daher hätte ich Das Juwel - Die Gabe sicher nicht gelesen, wenn nicht andere Leser davon geschwärmt hätten, deren Meinung ich im Großen und Ganzen teile. Einmal angefangen konnte ich nicht mehr aufhören, nicht ganz drei Tage hat´s gedauert, da habe ich es auch schon ausgelesen und bin wirklich sehr angetan. 

Mit dem Juwel wird das Innere einer Insel bezeichnet, in dem die Fürsten und Herzoge in großem Reichtum leben. Ringförmig darum liegen weitere Gebiete, z.B. Ländereien die Nahrung liefern, Fabriken für die Produktion alles Möglichen und ganz außen leben die ärmsten Familien, die nur durch eine hohe Mauer vom Meer getrennt sind und die ersten Opfer wären, sollte dieser Schutz nicht mehr ausreichen. 

Violet kommt aus armen Verhältnissen, hat jedoch eine Genmutation, die ihr spezielle Fähigkeiten ermöglicht. Mädchen mit dieser Besonderheit kommen nur aus dem äußersten Ring, sie werden in Verwahranstalten ausgeblidet, ihre Fähigkeiten die Farbe und Forum von Gegenständen zu verändern und Wachstum zu beeinflussen werden dort gefördert. Ist die Ausbildung abgeschlossen werden sie auf einer Auktion von den adeligen und reichen Bewohnern der Insel ersteigert und leben ab sofort als sogenannte Surrogate bei ihren Herrinnen. Surrogate sind für ihre Besitzer die einzige Möglichkeit Nachwuchs zu bekommen, ihnen selbst ist es auf normalen Wege nicht möglich, also werden die unschuldigen Mädchen als lebende Brutkästen benutzt. Was die Mädchen bei ihren neuen Besitzern erwartet, wissen sie nur ansatzweise.

In Violet sträubt sich vieles dagegen das Kind der Herzogin vom See auszutragen, sie träumt von einem Leben bei ihrer Familie, in Armut aber glücklich. Im Juwel sind die Surrogate ihren Besitzerinnen ausgeliefert, sie werden nicht mit Namen angesprochen, sie sind einfach nur das Surrogat des Hauses, werden von ihren Besitzerinnen an Leinen ausgeführt, bei Veranstaltungen vorgeführt und müssen willenlos gehorchen.

Violet war mir gleich zu Beginn sympathisch, ein starkes und intelligentes Mädchen mit Herz. Auch wenn mir beim Lesen bewußt war, dass es sich nur um eine Fantasy-Geschichte handelt, war ich oft sehr wütend, mehrfach hätte ich das Buch am liebsten an die Wand geklatscht. Surrogate haben demütig zu tun und zu lassen was die Besitzerin sich wünscht, sie sind lediglich eine Gebärmaschine ohne Recht auf Glück und eigene Meinung.

Violet verliebt sich in Ash, eine scheinbar aussichtslose Beziehung, denn Violet wird das Haus nach dem Gebären des Kindes der Herzogin verlassen müssen, Ash hat die Aufgabe der Gefährte der Nichte der Herzogin zu sein, bis Carnelian endlich einen Heiratskandidaten gefunden hat und außerdem ist es Ash und Violet alleine wegen ihres Standes verboten eine Beziehung zu haben. 

Doch auch im Juwel gibt es Menschen, denen das Schicksal der Surrogate nicht egal ist. So hat Violet in der Kammerzofe Lucien einen Freund gefunden und auch ihre eigene Zofe wird zur liebevollen Vertrauten. Kurz bevor das Buch mit einem Cliffhanger endet stellt sich heraus, dass scheinbar auch ein weiterer Charakter, von dem ich es beim Lesen nie erwartet hätte, auf Violets Seite ist und ihr helfen möchte. 

Ich freu mich auf die Fortsetzung des Buches und kann es kaum erwarten zu erfahren, wie sich Violets Schicksal weiter entwickelt. Wann genau es weitergeht hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können, auf Englisch ist das Buch jedoch bereits erschienen. 

5star

Dark Elements - Steinerne Schwingen von Jennifer L. Armentrout


ISBN: 978-3-9596-7003-6  -  Erschienen: September 2015
Verlag: Harper Collins
Preis: 16,90 Euro  -  Seiten: 448  -  Genre: Jugend-Fantasy ab 12 Jahre
Gebunden mit Schutzumschlag

Originaltitel: White hot Kiss
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Inhalt
: Ich kann Dämonen aufspüren, denn ich bin eine von ihnen. Ich kann den Menschen bis in die Seele schauen. Und ich kann sie ihnen rauben - mit einem Kuss. Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein. Aber während ihre Freundinnen sich Gedanken um Jungs und erste Küsse machen, hat sie ganz andere Sorgen: Layla gehört zu den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und Dämonen jagen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut - und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Deshalb sind Dates für sie streng tabu, erst recht mit ihrem heimlichen Schwarm Zayne, dem Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie. Plötzlich wird sie auf einem ihrer Streifzüge von dem höllisch gut aussehenden Dämon Roth gerettet und er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer Herkunft!
Quelle: Verlag Harper Collins

Verlagseite des Buches

Meine Zusammenfassung: Das Grundgerüst von Dark Elements ähnelt meiner Meinung nach der Lux-Reihe, trotzdem hab ich nicht das Gefühl, dass Steinerne Schwingen eine billige Kopie ist, viel mehr hat die Autorin Jennifer L. Armentrout es geschafft der Idee ein völlig neues Gewand zu geben.

Was in der Lux-Reihe Deamon und Katy sind, sind hier Layla und Roth. Layla wurde als Kind von einem Wächter-Clan aufgenommen, zur Hälfte fließt tatsächlich deren Blut in ihren Adern, allerdings ist sie auch zur Hälfte ein Dämon. Von einigen der Wächter wird sie akzeptiert, ihr Stiefbruder Zayne liebt und beschützt seine kleine Schwester als gäbe es den dämonischen Anteil in ihr nicht, andere Wächter würden sie hingegen lieber tot sehen. Während die Wächter sich nachts in Gargoyles wandeln und auf die Jagt nach Dämonen gehen, kann Layla sich nicht wandeln, doch auch sie hat eine besondere Gabe, sie kann tagsüber die Dämonen erkennen und durch eine bloße Berührung markieren. Die so Markierten werden von den Wächtern in der Nacht leicht erkannt und vernichtet. 

Eines Tages begeht Layla einen fatalen Fehler, sie verfolgt einen Dämon, der viel gefährlicher ist, als sie zunächst annimmt. Sie sitzt in der Falle, in einer einsamen Gasse droht der Dämon Layla zu töten. Doch dann taucht plötzlich der Dämon Roth auf und rettet Layla das Leben. Roth ist Layla völlig überlegen und trotzdem lässt er sie laufen. Als er später im Unterricht in der Schule auftaucht, ist Layla völlig verwirrt, einerseits fürchtet sie den mächtigen Dämon, andererseits übt er eine Anziehungskraft aus, der Layla sich kaum entgegensetzen kann. 

Roth taucht immer wieder bei Layla auf und offenbart ihr nach und nach ihre wahre Herkunft und den Grund, warum es scheinbar immer mehr Bewohner der Unterwelt auf Layla abgesehen haben. Doch er bringt auch Laylas Welt ins wanken, sind wirklich die Wächter nur die Guten und die Dämonen immer die Bösen? Laylas dämonische Seite, sie zu Beginn der Geschichte keine allzu große Rolle spielt, drängt sich immer weiter in den Vordergrund und schon bald scheint sie sich für eine Seite entscheiden zu müssen. 

Was haben die Wächter mit der drohenden Apokalypse zu tun, wer hat ein Interesse daran, dass die Lillin erweckt werden und die Welt in ein grausames Chaos stürzen? 

Meine Meinung:Als ich dieses Buch als Leseexemplar vom Verlag angeboten bekommen habe, war ich schon ein großen Fan der Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout und konnte einfach nicht ablehnen. Allerdings war ich extrem skeptisch, ob mich eine andere Reihe der Autorin ansatzweise so überzeugen kann wie die Bücher um Deamon und Katy. 

Aufgefallen ist mir zunächst, dass die Cover der Dark Elements-Reihe zwar auch sehr schön sind, aber mit der Lux-Reihe nicht ganz mithalten können. Als ich Steinerne Schwingen aufgeschlagen habe, kam mir die Schrift sehr klein und das Ganze recht eng gedruckt vor. Zum Glück hat´s dem Lesevergnügen nicht geschadet, als ich erstmal in die Story eingetaucht bin, bin ich so durch die Seiten geflogen. Auch hier ist die Taktik super aufgegangen, das gute und hübsche Mädchen trifft auf den bösen, aber extrem attraktiven Dämon und fühlt sich angezogen. 

Ich war recht schnell Feuer und Flamme für die rasante Story mit tollen und starken Figuren und einer prickelnden Liebesgeschichte. Roth und Layla haben mich mitgerissen und auch ich wusste irgendwann nicht mehr, ob Dämonen wirklich so böse sind wie zunächst angenommen. Doch grade die düstere Seite macht Roth verdammt sexy, hat Layla bis zu ihrer Begegnung mit dem Dämon ihren Stiefbruder Zayne angehimmelt und extrem eifersüchtig reagiert, als er dieser viel Zeit mit Danika verbring, so ist auch sie schon bald hin und her gerissen zwischen Gut und Böse. 

Steinerne Schwingen hat mich tatsächlich begeistert und absolut überzeugt. Jennifer L. Armentrout versteht es Geschichten mit fantastischen Wesen zu entwickeln in denen es prickelt, extrem spannend zugeht und es am Ende zum Showdown kommt. Eins kann ich verraten, es gibt einen ganz gemeinen Cliffhanger der mich extrem froh macht, dass ich schon bald mit dem zweiten Teil Eiskalte Sehnsucht weitermachen kann. Unerträglich diese eine offene Frage... 

Der Auftakt dieser weiteren tollen Reihe von Jennifer L. Armentrout ist mir auf jeden Fall volle Punktzahl wert und bekommt natürlich fünf Leuchttürme. 

5star


Steinerne Schwingen ist der Auftakt der Dark Elements-Triologie von Jennifer L. Armentrout. Band zwei - Eiskalte Sehnsucht erscheint am 10. Februar und am 10. August dieses Jahres ist dann auch das Finale Sehnsuchtsvolle Berührung zu haben. 

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Altes Land von Dörte Hansen


ISBN: 978-3-8135-0647-1  -  Erschienen: Februar 2015
Verlag: Knaus / Random House
Preis: 19,99 Euro  -  Seiten: 288  -  Genre: Belletristik  -  Gebunden mit Schutzumschlag

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Inhalt
: Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.
Quelle: Verlag Knaus / RandomHouse

Verlagseite des Buches

Zusammenfassung: Vera ist ein Flüchtlingskind und strandet mit fünf Jahren zusammen mit ihrer Mutter auf dem Hof der Eckhoffs in der Nähe von Hamburg direkt an der Elbe und wird für immer dort bleiben. Einerseits fühlt sie sich nie wirklich zugehörig und doch schlägt sie tiefe Wurzeln. Vera kümmert sie sich um ihren Stiefvater Karl, der traumatisierte Kriegsheimkehrer erholt sich bis zu seinem Tod nicht von dem Erlebten. Sie ist eine Eigenbrödlerin und führt ein Leben gemeinsam mit ihren Hunden und Pferden. Bis eines Tages ihre Nichte Anna vor der Tür steht und gemeinsam mit ihrem Sohn Leon Unterschlupf sucht.

Auch Anne hat eine nicht einfache Vergangenheit, musikalisch wird sie von ihrem kleinen Bruder verdrängt, was ihrem Selbstbewußtsein einen ersten Knacks gibt, später wird sie Tischlerin und Mutter, verdienst sich ihr Geld jedoch damit, den Sprösslingen der übereifrigen Eltern aus Hamburg-Ottensen in der musikalischen Früherziehung das Flöten beizubringen. Sie ist deplaziert in diesem Stadtteil und ergreift die Flucht auf´s Land, als die Beziehung zu Leons Vater dadurch zerbricht, dass er Anne durch eine andere Frau ersetzt.

Vera nimmt die die beiden, nun ihrerseits zu Flüchtlingen gewordenen Menschen bei sich auf, muss sich jedoch erstmal daran gewöhnen nicht mehr alleine im Haus zu sein. Anne und Leon dürfen bleiben, als Gegenleistung soll Anne das arg in die Jahre gekommene alte Bauernhaus ein bisschen auf Vordermann bringen. 

Zwischen Vera, Anne und Leon entwickelt sich nach und nach eine Beziehung mit der wohl besonders die beiden Frauen nicht gerechnet haben. Beide finden dort Familie wo sie es nicht erwartet haben und stellen fest, dass sie sich sehr ähnlich sind. 

Meine Meinung: Dieses Buch hat mich irgendwie angezogen, ich hatte den Wunsch neben leichten Liebesgeschichten, Thriller und Fantasy mal etwas ganz anderes zu lesen und Altes Land hat mich nicht enttäuscht. Dörte Hansen erzählt in einem Stil, der mich weder hin und her geschüttelt oder zum Seufzen gebracht hat, dennoch hatte ich nach dem Lesen der letzten Zeilen Tränen in den Augen, weil es mich in seiner Gesamtheit doch sehr und tief berührt hat. 

Dreh- und Angelpunkt der gesamten Geschichte ist der Hof der Eckhoffs, ein vernachlässigtes Schmuckstück in den Elbmarschen. Dit Huus is mien un doch nich mien, de no mi kummt, nennt´t ook noch sien, dieser Plattdeutsche Spruch ziert einen der verwitterten Balken des alten Hauses. Während es Lesens hab ich mir diesen Ort vorgestellt, das verwitterte Fachwerk, das Knarren der Balken und die Kühle, gegen die keine Heizung und kein Ofen richtig ankommt. 

Ich kann kaum die Atmosphäre wiedergeben, von der die Geschichte getragen wird. Das Buch kommt ohne Schnörkel, Romantik und Spannungsbogen aus und hat mich trotzdem wahnsinnig in seinen Bann gezogen. Vera und Anne wirken beide zunächst sehr ruppig und unnahbar, später jedoch spürt man regelrecht die Bande, die zwischen den beiden entsteht. Sie geben sich gegenseitig etwas, was ihnen zuvor im Leben gefehlt hat: Freundschaft und Familie, wenn auch auf ihre eigene Weise. 

Das Buch wartet aber auch mit Witz auf, wenn z.B. von den "Möchtegern-Ökos" erzählt wird, Marmelade einkochende Hausfrauen, die mit ihren Familien auf´s Land geflüchtet sind um dort ein "besseres" Leben zu führen. Burkhard Weißwerth fühlt sich überlegen, vor zwei Jahren hat er Hamburg verlassen um nun hier in den Elbmarschen Bücher und Kolumnen über das Landleben zu schreiben, doch später wird ihn das Alte Land geläutert fortschicken, doch gewachsen an seinen Erfahrungen ist er nicht wirklich.

Altes Land ist ein Buch, welches ich unheimlich gerne gelesen habe und welches mich ohne auch nur ein bisschen reißerisch zu wirken gefesselt hat. Ich habe interessante Menschen kennengelernt, ihre interessante Entwicklung erlebt und mich an der Elbe zwischen den Obstbäumen für eine Weile sehr wohl gefühlt. 

4 5star

Cop Town - Stadt der Angst von Karin Slaughter


ISBN: 978-3-7645-0551-6  -  Erschienen: November 2015
Verlag: blanvalet / RandomHouse
Preis: 14,99 Euro  -  Seiten: 544  -  Genre: Thriller  -  Paperback

cop town
 

Inhalt
: Atlanta, 1974: Kate Murphy fürchtet, dass ihr erster Tag beim Police Department gleichzeitig ihr letzter sein könnte. Denn ein Killer terrorisiert die Stadt – seine Opfer sind ausschließlich Cops. Und als würde das nicht reichen, machen auch Kates männliche Kollegen ihr den Job zur Hölle: Eine weibliche Polizistin zählt in ihren Augen keinen Cent. Zum Glück ist Kate nicht allein. Auch ihre Partnerin Maggie Lawson spürt, wie die Stimmung unter den männlichen Kollegen kippt. Ihnen ist jedes Mittel recht, um den Killer zur Strecke zu bringen. Und plötzlich befindet sich Atlanta im Ausnahmezustand – denn die Cops beginnen eine brutale Menschenjagd und werden so gefährlich wie der Killer selbst.
Quelle. Verlag blanvalet / RandomHouse

Verlagseite des Buches

Meine Meinung: Karin Slaughter begleitet mich seit Jahren mit ihrer Grand County, bzw. Atlanta-Reihe die ich liebe und wegen der ich sie auch zu meinen Lieblingsautoren zähle, allerdings hat sie mich mit ihren Einzelbänden bisher nicht überzeugen können, auch Cop Town - Stadt der Angst hat mich nicht vom Hocker reißen können. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, die Geschichte hat auf mich jedoch recht kalt und mechanisch gewirkt, ich konnte mich kaum in die Hauptprotagonisten Maggie und Kate einfühlen, was sicher nichts damit zu tun hat, dass die Geschichte im Jahr 1974 spielt und somit mit heutiger Polizeiarbeit nichts zu tun hat. Im Gegenteil, dieser Aspekt war sehr interessant: Frauen hatten längst nicht die gleichen Rechte wie Männer, sie waren Polizistinnen, Detectives konnten allerdings nur die Männer werden. Von den männlichen Kollegen wurden sie begrabscht und nicht wirklich ernst genommen. Alkohol wurde im Dienst ganz selbstverständlich konsumiert und nicht selten liest man von betrunkenen Beamten im Dienst. 

Das Umfeld und die Bedingungen, unter denen in den 70er Jahren vermittelt und Streife gefahren wurde, waren für mich wesentlich spannender und interessanter als der Fall des Atlanta Shooters selbst. Gejagt wird ein Phantom, welches mehrere Polizisten erschossen und zum Teil regelrecht hingerichtet hat. Dabei wird schnell klar, dass dieser ein besonderes Interesse an der neuen Polizistin Kate hat. Die attraktive Jüdin hat vor zwei Jahren ihren Mann im Vietnam-Krieg verloren und einen neuen Sinn in der Arbeit bei der Polizei gefunden. Allerdings muss sie sich in den ersten Tagen mächtig durchkämpfen, der Alltag auf Streife ist brutal und oft grausam, nicht wenige Neulinge halten den Druck länger als ein paar Tage aus. 

Maggie wird Kates Partnerin, sie selbst ist seit einem Jahr bei der Truppe, genau wie ihr Bruder Jimmy und ihr Onkel Terry, das brutale Oberhaupt der Familie Lawson, seit der Vater nicht mehr lebt. 

Beim Lesen von Cop Town war ich immer wieder froh diese Zeit nicht erlebt zu haben. Männer hatten das Sagen, Brutalität, Rassentrennung, Ausgrenzung von Juden und Schwulen, das alles möchte ich in der Form niemals mehr erleben. Es ist mir schwer gefallen in diese damalige Realität einzutauchen, dabei ist kaum aufgefallen, dass es keine Handys und Computer gab, auch damit wäre es kaum anders gelaufen, abgesehen davon, dass die brutalen Übergriffe vielleicht mitgefilmt worden wären, wenn z.B. Polizistinnen aus Prostituierten Informationen herausgeprügelt haben. 

Eine sicher nicht uninteressante Geschichte, die mich jedoch nicht gepackt hat. Auch die Auflösung wer die Polizisten umgebracht hat war zwar für mich nicht vorhersehbar, jedoch auch kein bisschen überraschend. Viel zu einfach und ohne großartig erhöhten Spannungsbogen endet die Geschichte und ist deshalb auch für mich auf einem sehr seichten Terrain geblieben, was den Fall um den Shooter angeht. Meiner Meinung nach hätte man daraus wesentlich mehr machen können. 

Drei Punkte bekommt Cop Town von mir dafür, dass es mich recht gut unterhalten hat und die Polizeiarbeit im Jahr 1974 interessant erzählt wird. Zwei Punkte Abzug für einen Fall, der mich trotz seiner Brutalität nicht beeindrucken konnte, für die Tatsache, dass ich nicht wirklich eingetaucht bin und mich nicht gut in die Protagonisten einfühlen konnte. 

3star



Ich bedanke mich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bei
bloggdeinbuch

und dem Verlag

randomhouse


 

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