Eiskalt und sehr packend
Erschienen im Oktober 2020 ISBN: 978-3-959-67552-9 Broschiert: 15 Euro ebook: 9,99 Euro Einzelband |
Seiten: 416 |
- Werbung (Rezensionsexemplar) -
Quelle: Verlag Harper Collins Verlagseite des Buches |
Meine Meinung: Fünf ehemalige Profi-Snowboarder treffen sich nach zehn Jahren in den französischen Alpen wieder. Damals haben sie hier knallhart trainiert, Meisterschaften bestritten, Freundschaften aber auch Konkurrenz gepflegt. Ihr Wiedersehen findet zu einer Zeit statt, in dem der Betrieb still liegt. Einer von ihnen hat alle zusammen getrommelt und so geht es mit der Seilbahn hoch in die einsame Lodge, wo das noch warme Essen bereits in der Küche wartet. Doch weit und breit ist kein Personal zu sehen und schnell macht sich Misstrauen breit, als sich herausstellt, dass die Einladungen zu diesem Treffen scheinbar von verschiedenen Personen der Gruppe geschrieben wurde, doch niemand sich dazu bekennt.
Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Damals gab es einen harten Konkurrenzkampf zwischen Milla und der plötzlich verschwundenen Saskia, deren Bruder Curtis bei dem heutigen Treffen der ehemaligen Clique dabei ist. Nach einer nervenaufreibenden Saison, die ein tragisches Ende genommen hat, haben sich die jungen Leute aus den Augen verloren. Nur Dale und Heather, das frisch verliebte Pärchen von einst, sind heute verheiratet und haben sich ebenfalls auf dem Weg zum Wiedersehen gemacht.
Die Story lässt sich kaum Zeit, der Spannungsbogen wird schnell gespannt, denn von den ersten Seiten an war mir klar, dass hier noch jemand seine Finger im Spiel haben muss, der sich versteckt im Hintergrund hält. Da die Autorin die Szenerie sehr lebendig beschreibt, hatte ich die einsame Lodge, die schneebedeckte und eiskalte Umgebung der französischen Alpen, aber auch den Trubel des Trainings und Wettbewerbs zehn Jahre zuvor direkt vor Augen. Ein perfekter Schauplatz für einen Thriller, der mich bis zum Schluss packen konnte. Das Buch hat für mich keinerlei Längen, es besticht durch Spannung, diffuse und beängstigende Situationen und einem flüssigen Stil. Letztendlich geht es um die Frage, ob Curtis Schwester Saskia damals verunglückt ist, oder ob jemand nachgeholfen hat. Diese Tatsache bildet den roten Faden durch die Story.
Warum das Buch einen Punkt von mir abgezogen bekommen!? Wer es wissen möchte, kann hier den Text markieren und nachlesen. Aber bitte nur, wenn ihr es entweder schon gelesen habt, oder auf kleine Spoiler steht: Für mich war bis zum Ender offen wer hinter dem Plan steht die Clique wieder aufeinander treffen zu lassen. Saskia selbst war mir zu unwahrscheinlich bzw. zu offensichtlich. Dass es jedoch Odette war, hätte ich noch weniger vermutet. Vor zehn Jahren waren sie und Saskia heimlich ein Paar und Odette ihrer Freundin regelrecht hörig. Odette ist damals schwer verunglückt und war letztendlich, so habe ich es zumindest verstanden, querschnittsgelähmt. Dass sie zehn Jahre später einen sehr findigen Plan aushecken und sogar wieder auf den Brettern stehen kann, halte ich für sehr unrealistisch. Auch die Tatsache, dass sie nach dieser langen Zeit ihre einistige Freundin rächen, bzw. rausfinden will, wer Schuld an Saskias Verschwinden ist. Das hätte ich dann doch eher Curtis als Bruder des Opfers zugetraut.