Bedrückender Zeitzeugenbericht einer Jüdin aus dem Warschauer Ghetto
Erschienen im September 2019 ISBN: 978-3-280-05713-1 Hardcover: 23 Euro Einzelband |
Seiten: 342 |
Quelle: dtv Verlag Verlagseite des Buches |
Meine Meinung: Ein Thema welches mich interessiert und meiner Meinung nach nicht vergessen werden darf, besonders in der heutigen, teils beängstigenden Zeit. Das Tagebuch der Mary Berg erzählt von einem Mädchen kurz vor dem Erwachsen werden, welches zunächst privilegiert und glücklich in Polen lebt, und schließlich gemeinsam mit seiner Familie, Freunden und Nachbarn im Warschauer Ghetto landet. Mary feiert ihren 15. Geburtstag kurz vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Bisher konnte ihre jüdische Familie recht wohlhabend und unbehelligt leben, doch schon bald müssen sie vor den deutschen Soldaten fliehen und miterleben, wie viele von ihnen brutal ermordet werden, lange bevor Familie Berg schließlich im Warschauer Ghetto landet.
Mary Berg berichtet vom "Alltag" im Ghetto, geprägt von Angst und Demütigung. Da ihre Mutter amerikanische Staatsbürgerin ist, bleiben sie vom Schlimmsten verschont und hoffen auf eine Ausreise. Doch auch wenn Mary, ihre Eltern und ihre jüngere Schwester vor dem Allerschlimmsten verschont bleiben, müssen sie mit ansehen, wie andere Juden im Ghetto zum Teil unwillkürlich ermordet, geschlagen und gedemütigt werden.
Ein wichtiger Zeitzeugenbericht der mich immer wieder schlucken lassen hat. Auch wenn ich schon mehrere Bücher zu diesem düsteren Kapitel gelesen habe, bin ich immer wieder aufs Neue entsetzt, wie grausam die Nazis, aber auch viele andere Mitmenschen mit den Juden umgegangen sind. Nach wie vor ist mir diese große Zahl ermordeter Menschen unbegreiflich und noch unfassbarer der Grund für diese versuchte Auslöschung, denn den gibt es für mich einfach nicht. Es macht mir Angst wenn ich sehe, dass erneut Juden auf offener Straße bedrängt und angegangen werden, das Warum und Wofür will sich mir nicht erschließen.
Wann wird diese Hölle enden, ein Titel der besser nicht zu diesem Buch passen könnte. Eine junge Frau erzählt aus ihrer Sicht von den Vorgängen im Warschauer Ghetto und das liest sich erschreckend, düster und unfassbar. Ich möchte dieses Buch nicht einteilen in super oder eher mittelmäßig, das klingt in diesem Zusammenhang verdammt makaber. Es war für mich einfach ein wichtiger und interessanter Einblick aus Sicht einer jungen Frau die dieser Hölle letztendlich entkommen konnte und uns in Form ihres Tagebuches daran teilhaben lässt.
Für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanke ich mich herzlich bei
und dem Verlag